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Fachstudie SedLa
Die Karlsuniversität Prag, Naturwissenschaftliche Fakultät wurde durch die BUE Hamburg mit einer Studie zur „Bedeutung der Altsedimente der Elbe und ihrer Seitenstrukturen im Abschnitt von Pardubice bis Moldaumündung" beauftragt. Ziel der Untersuchung ist die Identifizierung von hochbelasteten Altsedimenten in den Seitenstrukturen der oberen Elbe.
Seitenstruktur an der Elbe nahe des Industriebetriebs Spolana (Quelle: Karlsuniversität Prag)
Überregionale Bedeutung
Im Abschnitt von Pardubice bis zur Moldaumündung kommt es in Überflutungsfällen zu einem Austrag von Schadstoffen aus den Sedimenten in den Seitenstrukturen. Im Rahmen der Studie sollen die Hauptbelastungsareale identifiziert werden. Zu den Risikogebieten zählen vor allem die Auen und Seitenstrukturen in der Nähe der großen Chemieindustrien in Pardubice (Betriebe SYNTHESIA AG & PARAMO) und Neratovice (Betrieb: SPOLANA).
Die Ergebnisse des Überwachungsmonitoring an den Bilanzmessstellen zeigen eine erhöhte Belastung der Sedimente durch anorganische sowie organische Schadstoffe (u. a.Schwermetalle sowie PCB, DDT, HCH und HCB) an.
Entnommene Sedimentprobe im Untersuchungsgebiet (Quelle: Karlsuniversität Prag)
Resultate & Maßnahmenvorschläge
Die Literaturrecherche ergab, dass die Sedimente in den Seitenstrukturen nahe der großen Industriebtreibe bisher nicht systematisch untersucht wurden. Eine Ausnahme stellt die regelmäßige Untersuchung der schwebstoffbürtigen Sedimente an den Bilanzmessstellen des IKSE-Messprogramms dar.
Die durchgeführten Probenahmekampagnen in der Region Pardubice (drei Probenahmestellen: Altarm bei Rosice, Jarkovský See, Winterhafen von PARAMO-Svítkov) und Neratovice (drei Probenahmestellen: Libiš Wasserrinne, 2x Altarm bei Obříství) haben gezeigt, dass es sich bei diesen Regionen um hochbelastete Standorte handelt.
Seit Anfang der 1990er Jahre wurden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Wirken der Industriebetriebe als Punktquelle hat seitdem stark abgenommen. Die verbliebenen Altlasten am und im Gewässer stellen aktuell die bedeutenden Belastungsquellen dar.
Seitenstruktur an der Elbe nahe des Industriebetriebs Spolana (Quelle: Karlsuniversität Prag)
In Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Geomin und der Fakultät für Naturwissenschaften wurden mögliche Sanierungsmaßnahmen auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse und abgestimmt auf die Charakteristika der einzelnen Standorte vorgeschlagen (Abbaggern des Sediments oder Stabilisierung, z. B. durch eine beschwerende Deckschicht).
Die möglichen Sanierungsmaßnahmen werden im weiteren Verlauf zusammen mit der Tschechische Umweltinspektion und der Abteilung für Gewässerschutz im Ministerium für Umweltschutz abgestimmt.
Die Verbesserung der Schadstoffsituation durch Sanierung/Reduzierung von Altlasten im Bereich der o. g. Industrieregionen und der Beseitigung von Altsedimentdepots im Bereich der tschechischen mittleren Elbe wird hoch eingestuft. Aus Projektsicht ist mit einer Machbarkeitsuntersuchung inkl. Kostenanalyse fortzufahren.
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